Orientierung geben in einer globalisierten Welt Geschichte der Calwer Verlag-Stiftung
Der evangelische Pfarrer Dr. Christian Gottlob Barth (1799-1862) gründete 1833 den Calwer Verlagsverein, um christliche Schulbücher in großer Zahl veröffentlichen zu können. 1836 erhielt der Verlagsverein die Konzession zur Einrichtung einer Buchhandlung. Im selben Jahr wurde in Calw der Calwer Verlag gegründet, der heute seinen Sitz in Stuttgart hat.
Der Weltbestseller
Barths größter publizistischer Erfolg waren die "Zweymal zwey und fünfzig Geschichten für Schulen und Familien". Das Werk erschien erstmals 1832 im Calwer Traktatverein (ab 1836 im Calwer Verlag) und erreichte innerhalb von hundert Jahren 483 Auflagen. Dieses Schulbuch wurde in mindestens 87 Sprachen übersetzt; insgesamt kursierten nahezu fünf Millionen Exemplare auf dem Buchmarkt und machten es zu einem Weltbestseller.
Neue Schwerpunkte
Hermann Gundert wurde 1862 zum Nachfolger Barths gewählt. Der aus Stuttgart stammende Theologe und Sprachforscher veröffentlichte die wichtigsten Werke aus der Zeit Barths in überarbeiteter Form und setzte zugleich neue Schwerpunkte im wissenschaftlichen Bereich, wie die „Calwer Bibelkonkordanz“(1893), das „Calwer Bibellexikon“ (1885) und Adolf Schlatters „Erläuterungen zum Neuen Testament“ (1887).
Die Entwicklung bis heute
Nach Gunderts Tod übernahm 1893 sein Schwiegersohn, Johannes Hesse, die Leitung des Calwer Verlagsvereins. Sein Lebensmotto lautete: „Was man schreibt, das immer bleibt.“ Es ist zu vermuten, dass Johannes Hesse damit auch seinen berühmten Sohn geprägt hat: den Dichter Hermann Hesse. Bücher zu publizieren, die Bestand haben, das ist von Beginn an Ziel des Calwer Verlags, der seit Gründung der Calwer Verlag-Stiftung seine Arbeit als Calwer Verlag Bücher und Medien GmbH fortsetzt. Bis heute sind Schulbücher ein wichtiger Teil des Verlagsprogramms.